Nachtgedanken

das hier ist irgendwann während meiner Zeit im Studentenwohnheim entstanden. Eine Zeit in der Ich mehr Nachts- als Tagsüber aktiv war…

die schrillende stille der sommernacht schwebt vor meinem fenster,
untermalt von dem fernen rauschen der stadt im tal,
das warme orangene licht der strassenlampen taucht die szenerie da draussen in surreale klarheit,
überdeckt die farben der nacht mit seinem glühenden lichtbrei,
zieht eine scharfe grenze zwischen dem licht und der dunkelheit,
die kühle der luft ist fast so greifbar wie wasser und lässt den herbst erahnen,
den ich ob der hitze des tages die zur zeit herrscht herbei sehne,
und ich sitze hier,
und lasse meine gedanken schweifen,
wie so oft um diese zeit,
ich denke an die ereignisse des tages,
der vergangenen nacht,
der letzten tage und wochen und habe wieder das gefühl das irgend etwas fehlt,
das mir etwas fehlt was ich offensichtlich noch nie besessen habe?
laufen,
rennen,
hetzen,
jagen,
den speer fest im griff,
meine beine tragen mich unermüdlich auf das ziel zu,
welches in wilder angst versucht mir zu entkommen,
doch ich bin schneller,
stärker,
ich bin ein jäger und nicht alleine,
da sind noch andere wie ich,
und gemeinsam bringen wir ein tier zu fall das einer alleine nicht besiegen könnte,

sind das erinnerungen?

erinnerungen an ein lange vergangenes leben?
oder sind es visionen einer fernen zukunft?
ich denke oft über mein leben nach,
und stelle fest das ich dieses lebens überdrüssig bin,
nein,
nicht das ich sterben will,
dazu bin ich zu neugierig auf das was die zukunft so bringt,
aber ich bin den “annehmlichkeiten” unserer zivilisation überdrüssig,
all diese materiellen werte an die ich mich binde,
und die mich dann binden,
all die regeln die ich wissentlich und unbewusst befolge,
und all die unterdrückten wünsche und bedürfnisse,
die in mir schlummern und in meinen wildesten träumen an die oberfläche brechen,
ich stelle mir oft vor AUSZUBRECHEN aus dem kreis dieser regeln und annehmlichkeiten,
auszubrechen aus dem alltäglichen getriebe das wir gesellschaft nennen,
ich stelle mir oft vor etwas zu tun das mich aus der grauen masse hervorhebt,
das mir zeigt das ich noch lebe,
allein schon die vorstellung lässt sich etwas regen in mir,
lässt mich innerlich lächeln,
aber dann denke ich daran ob ich das wirklich möchte,
ob ich wirklich aus der masse heraustreten will,
wo ich doch so nach harmonie und ruhe strebe,

wahrlich seltsam,

der revoluzzer in mir scheint offensichtlich mit dem ausbrechen in gedanken zufrieden zu sein,
und lässt den bürger in mir sein leben leben,

noch…

vielleicht ist es nur eine frage der zeit,
bis ich explodiere und dieses leben von heute auf morgen ändere,
ohne rücksicht auf verluste!
vielleicht bleibe ich aber weiterhin der revoluzzer im geiste der ich bin…
vielleicht ist die revolution im geiste sogar die einzig wahre,
denn nur im geiste bin ich wirklich frei…

The Author

maobezw

Ich: liebe den Regen. Geniesse den Wind. Mag die Nacht. Freue mich auch mal über schlechtes Wetter. Bin nur ein Mensch.

Comments

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  1. so unÄhnlich sind wir uns gar nicht 😉

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