Monat: November 2018

Meine Seele hat es eilig

Das hier sprang Mir eben auf Facebook entgegen. Sehr passend und tiefgehend, wie Ich finde. Deshalb halte Ich mir das mal hier fest…

Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe. Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten essen sie mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig waren, begann es, sie wirklich zu genießen.

Ich habe keine Zeit für endlose Konferenzen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Vorschriften besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.

Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen, die ungeachtet ihres Alters nicht gewachsen sind.

Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeit zu kämpfen.

Ich will nicht in Besprechungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.

Ich vertrage keine Manipulierer und Opportunisten.

Mich stören die Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen um sich ihrer Positionen, Talente und Erfolge zu bemächtigen.

Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süßigkeiten in der Packung.

Ich möchte mit Menschen leben, die sehr menschlich sind. Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden. Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen. Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten. Es ist das, was das Leben lebenswert macht.

Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren. Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.

Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.

Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden. Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe.

Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.

Mario de Andrade (San Paolo 1893 – 1945) Brasilianischer Dichter, Schriftsteller, Essayist und Musikwissenschaftler

Alte phantastische Galerie

Beim stöbern durch diverse Sicherungen der alten Phantastischen Welten stieß Ich auf einen Satz Fotos, die Ich damals als Galerie veröffentlich hatte.
Die Bilder stammen aus dem Zeitraum 2008/2009 und wurden mit der Canon PowerShot SX100 IS gemacht.

Alte Zeiten, neue Zeiten…

Nachdem Ich meine Domain PhantastischeWelten.de wieder ergattert und neuen Webspace in der alten Heimat bezogen habe, ging Ich Meiner Neugierde nach, und wollte wissen wo denn so überall noch Verweise im Netz auf diese Adresse vorhanden sind.

Als Ich die Domain 1998/99 beantragte war das Thema “eigene Homepage” hierzulande noch recht neu und ziemlich heiss. Webhoster wie Puretec und Strato stritten sich um Bezahlkunden mit – für damalige Verhältnisse – reichlich Webspace (100MB+…) und boten Pakete mit eigenen .de-Domains und PHP- und Datenbankunterstützung für teilweise recht günstige, aber im allgemeinen eher happige Preise an. Der “kleine” Webmaster blieb damals für gewöhnlich bei “normalem” Webspace mit FTP-Zugang und ohne Script/Datenbank-Schnickschnack. Geocities – und viele andere deren Namen Ich nicht mehr weis – boten kostenlosen aber Werbefinanzierten Webspace an, so das die eigene Homepage immer irgendwo mit einem Werbebanner “verziert” war.
Es war die Zeit der Website-Generatoren im Baukastensystem, “Zappelgifs” und Hintergrundgrafiken, bunter Schriften und handgemachter HTML-Quelltexte im Tabellen-Layout. Eigene CGI (Scripte mit PHP/Perl und MySQL-Datenbank) waren eher noch die Ausnahme.
An Contentmanagementsysteme und Blogs wie Joomla, Typo3 und WordPress dachte noch niemand. Die Webseiten waren eher statisch und das Design reichte von Augenkrebs über reinen, einfach formatierten Text, bis hin zu liebevoll und teilweise echt künstlerisch grafisch ansprechend gebauten Seiten. Animationen mit Flash erlebten ihren Anfang. Onlineforen blühten auf, die ersten grossen Online-Communities auf Forenbasis entstanden noch lange vor kommerziellen Dickschiffen wie MySpace, StudieVZm Wer-kennt-Wen oder gar Facebook. Man besuchte sich gegenseitig, hinterlies netten Werbespam in unzähligen Gästebüchern, verlinkte sich entsprechend und so erwuchs das was man damals “das Internet” nannte.

Tausende kleine HTML-Dokumente auf eigenen Präsenzen, die untereinander verlinkt waren. Und es teilweise sogar noch sind. Die Recherche war nicht wirklich überraschend aber auch irgendwie ernüchternd. Viele der kleinen Seiten existieren schlicht nicht mehr. Andere haben den Besitzer gewechselt oder zeigen andere Inhalte. Seiten die wie die Meinen den Sprung vom statischen HTML zum dynamischen PHP mit Datenbank gemacht hatten, sind mittlerweile entweder schon seit Jahren inaktiv, oder von ihren Webmastern zu völlig anderen Projekten gemacht worden und dienen der Präsentation von Jobprojekten und der eigenen Curriculae.

Es ist, als würde man nach 20 Jahren wieder in das Dorf seiner Kindheit zurück kehren, nur um festzustellen das nichts und niemand mehr ist wie es war. Und man sich selbst massivst verändert hat. Das muss man erstmal verdauen. Von wegen das Netz vergisst nichts. Das Netz hat massiven Alzheimer! Das Netz, so wie wir es damals kannten ist weg.

Bei dem Gedanken daran das “das Netz” für viele der nachfolgenden Generationen nur aus Facebook, Youtube, Instagram und Bilderblogs und natürlich Pornos besteht wird einem irgendwie kalt. Und von den Nachrichtenseiten will Ich garnicht erst reden. Spiegel und Stern waren einst Flagschiffe der Onlinenews. Und heute? Clickbait. Schreierei. Panikmache. Richtige ernsthafte News und Info muss man echt suchen. Und selbst dann muss man in Zeiten postfaktischer Fakenews sehr sehr vorsichtig sein, was man glaubt und was nicht. Natürlich ist nicht alles so schlecht geworden. Fachbezogene Portale, gerade für die IT, aber auch für so ziemlich alles andere, sind gut gewachsen, und bieten eine Fülle an Informationen, Wikis, Gamingseiten, Kochrezepte, technische Dokus, Wissenschaftliche Magazine etc. stellen für Mich “die helle Seite” des Webs dar. Und mittlerweile gibt es Dinge von denen man damals nicht mal träumen konnte, weil man sich nicht mal ansatzweise sowas vorstellen konnte. Netflix und Co zum Beispiel. Oder Webspace bei Anbietern die von kleinen Klitschen zu internationalen Konzernen angewachsen sind, und einem für das selbe Geld das Tausendfache an Leistung anbieten, da sich die zugrundelegende Technologie so massiv weiterentwickelt hat. Trotzdem fühle Ich mich beim wieder herstellen der Phantastischen Welten wie jemand der ein altes verfallenes Haus wieder auf Vordermann bringt, und nicht wirklich weis ob sich der Aufwand überhaupt lohnt… Time will tell!