Schlagwort: Depri

Heil-O-Matic

Heute Morgen hab Ich Leergut zurück gebracht und reihte Mich zwecks Fütterung des Pfandautomaten in die dortige Warteschlange ein. Als Ich so da by stand (also regelrecht auf Stand-By, da die Nacht ja doch eher kurz war) und der mechanischen Melodie des Automaten zuhörte, sagte jemand zu Mir:

So, der nächste Bitte! Wie beim Arzt. [Lacht][Abgang]

Hm, ja. Ein interessanter Gedanke…

[Fluffige Easy Listening Musik][Sympathisch weichgespülte aber dynamische männliche Stimme unbekannten Alters][lachende Modemenschen in einer pastellfarbenen Synthetikwelt mit optimaler Ausleuchtung]Die neue Heil-O-Matic 2000! Ein Wunderwerk der vollautomatischer Diagnostik und vollendeter Heilkunst, revolutioniert diese Maschine das Gesundheitswesen. Sie kann überall aufgestellt werden, z.b. im Vorraum ihrer örtlichen Sparkasse, neben den Geldautomaten. Oder neben dem Leergutautomat im Supermarkt! Die Schall- und Blickdichte Kabine ermöglicht absolute Diskretion. Es ist ganz einfach, tut nicht weh und ist nicht peinlich: Hingehen, reinsetzen, seine Krankheit abgeben, den Bon ziehen und an der Kasse gegen was schönes eintauschen was das Leben wieder lebenswert macht! Jetzt auch mit Bonusmeilen für chronisch Kranke!

Wenns doch nur SO einfach wäre…

🙄

Updated: 31. Januar 2009 — 11:07

Bad Hair Sunday

BAH! Die Nachtschicht hat voll reingehauen. Der innere Kalender steht auf Endzeit, der Tagesrythmus ist total im Eimer. Von den Dingen die Ich Mir fürs kurze Wochenende zurecht gelegt habe, hat keines geklappt. So von wegen Samstag nur bis Mittag schlafen, damit man was vom Tag hat und um die Innere Uhr auf normal zurück zu drehen. Pustekuchen: gegen 1800 konnte Ich Mich erst aus den Federn stemmen. Sehr fein das. Und dementsprechend war es 5 Uhr Heute morgen, als Ich Mich vor Langweile(!) ins saukalte Bett geschlichen hab. Müde war Ich nich. Eher genervt. Dann wird man mitten in der “Nacht” aus dem Schlaf gerissen weil sich $NACHBARN streiten, Türen zuschlagen, und weis der Geier was für einen Radau anstellen. Dann fährt der Rechner erstmal nicht sauber hoch, im Radio läuft nur weihnachtsangehauchtes Deprikuschelgenudel und überhaupt: SONNtag!? Hallo! Wo ist die Sonne denn? Und wieder mal fühlt man sich wie der letzte Mensch auf Erden. Motivation strebt gegen Null, Haut juckt, Magen ätzt und die Wohnung fällt dem Chaos anheim. Von der Frisur wollemer schonemal garnet erst anfange zu Redde… *bittehierdasgeräuscheinesplatzendenkopfkissensdenken* Aber wenigstens isses belebend Windig draussen. Da fallen die wirren Haare auf dem Kopp dann auch nicht mehr so ins Gewicht…

Der Seelenbaum

Irgendwo im Lebensraum,
steht unter Novemberwolken,
tief im öden hier und jetzt,
der Seelenbaum.

Die Krone,
ohne Blätter,
nackt zerfetzt,
umflattert von Gedankenraben,
die Äste abgebrochen,
von Sorgenspinnen,
ganz benetzt.

Der hohle Stamm,
gebeugt,
verdreht,
voll wunder Risse,
umrankt von Trauerrosen,
die mit scharfen Dornen,
ihn liebkosen.

Rinde verklebt,
mit Tränenharz,
schwarz wie Blut geronnen,
quillt aus alten Schrunden,
glitzert kalt wie Quarz.

Die Wurzeln morsch und taub,
zernagt von Grübelratten,
tief gekrallt,
wie bleiche Knochen,
in den sauren Staub.

Er ächzt und wankt so alt,
es lacht kalt,
die schwarze Dame,
die ihn hegt,
und tanzt,
in seinem Schatten.


Updated: 21. Juli 2008 — 23:08

Der Besuch der schwarzen Dame

Keine Lust. Nicht mal um über die Lustlosigkeit zu bloggen. Ich könnte als Überschrift auch einfach nur

SCHEISS TAG!

schreiben. Oder auch

SONNTAG ABEND 19 UHR UND DER TAG NIMMT KEIN ENDE

Rings um Mich schreit alles PUTZ MICH! RÄUM MICH AUF! PACK MICH WEG! aber es bewegt sich NICHTS bei Mir. Ich bin nervös und leicht erregbar, der kleinste Furz, das geringste Missgeschick, die einfachsten Handgriffe die nicht sofort aus dem EffEff klappen, bringen Mich sofort auf die Palme, durch die Decke und darüber hinaus. Dazu spinnt mein Rechner, so das Ich meinen Frust nicht mal an wehrlosen Pixeln auslassen kann. Ich muss Mich beherrschen nicht irgendwas durchs Zimmer zu pfeffern. Raus aus der Bude! Ein kurzer Gang durch die Videothek, vorbei an Regalen voller nichtssagender Cover. Am Tresen steht ein Typ dessen schiere Anwesenheit Mich nervt. Raus aus dem Laden, und etwas spazieren gehen. Aber nichtmal rausgehen bringt was, die Leute die Mir draussen begegnen machen Mich nervös, Ich fühle Mich angegafft, obwohl das einfach nur Quark ist. Niemand merkt das mein Hirn heute durch einen schwarm Wespen ausgetauscht wurde. Wieder heim, rumsitzen, rumsurfen, was zu futtern bauen. Einfach nur still halten und warten bis es vorrüber ist. Elender Kackmist.

Dabei waren die letzten Tage so was von genial…